Aktuelles aus der Landesseniorenvertretung
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Unsere "Schmökerecke" lebt von Bewegung. Gefällt Ihnen etwas, können Sie es gerne mitnehmen. Sollten Sie Zuhause selbst fertig gelesene Bücher oder anderes (z. B. gut erhaltende Spiele) besitzen, dann können Sie es zu uns bringen und anderen damit eine Freude machen.
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Ihre Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt!
Armut und die Gefährdung des Sozialstaates – die Landesarmutskonferenz Sachsen-Anhalt
Am 23. Oktober 2024 fand in Wolmirstedt die zweite Landesarmutskonferenz (LAK) Sachsen-Anhalt statt, die im November 2023 ins Leben gerufen wurde. Die Konferenz stand unter dem Motto „Sozialstaat stärken. Armut bekämpfen. Demokratie verteidigen“. Die Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e. V. (LSV) war durch ihre Vorsitzende Angelika Küstermann und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Sarah Cleve genannt Klebert vertreten.
Nach einem Grußwort des Staatssekretärs Wolfgang Beck und der Bürgermeisterin Wolmirstedt Marlies Cassuhn eröffnete Dr. Ulrich Beck die Konferenz mit seinem eindrucksvollen Vortrag „Krise. Das Versagen einer Republik“, in dem er auf die Zusammenhänge zwischen sozialen Krisen und politischen Entwicklungen einging. Nach dem Vortrag wurde der „Markt der Initiativen“ offiziell eröffnet, der allen Anwesenden die Gelegenheit bot, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Im weiteren Verlauf nahmen die Vertreterinnen der LSV an einem der vier Themenforen teil. Geleitet von Dr. Dorothee Spannagel, stand dieses Forum unter der Fragestellung: „Soziale Ungleichheit wächst: Wird Armut zum Risiko für die Demokratie?“. Hier wurden die wachsenden sozialen Ungleichheiten und ihre potenziellen Auswirkungen auf den demokratischen Zusammenhalt intensiv diskutiert. Die Grundlage des Vortrages bot der WSI-Verteilungsbericht aus dem Jahr 2023 (https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-008729). Hierbei wurde von der LSV deutlich kritisiert, dass ostdeutsche, alleinstehende Menschen über 65 Jahren am häufigsten dauerhaft armutsgefährdet sind, jedoch wird diese Personengruppe gar nicht in den (politischen) Handlungsempfehlungen berücksichtigt. Dr. Spannagel – als Referentin und Vertreterin des Autorenteams des Verteilungsberichtes - möchte diesen "blinden Fleck“ zukünftig in den Berichten berücksichtigen.
Zum Abschluss der Konferenz fand eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern demokratischer Parteien des Landtags statt. Hier wurden Handlungsmöglichkeiten und politische Ansätze zur Armutsbekämpfung erörtert.
Die LSV plant, künftig Mitglied der Landesarmutskonferenz zu werden, um die Belange der älteren Bevölkerungsgruppe in den Fokus der Armutsforschung und -arbeit zu rücken. Angelika Küstermann betonte, dass die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren in der Armutsbekämpfung stärker berücksichtigt werden müssen.
Internetseite der LAK: https://armutskonferenz.org/
Statement der AWO zum Fachtag: https://www.awo-sachsenanhalt.de/aktuelles/erster-fachtag-der-landesarmutskonferenz-sozialstaat-staerken-armut-bekaempfen-demokratie-verteidigen
Bericht des MDR zur LAK: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/armut-landesarmutskonferenz-loesungen-100.html
Künstliche Intelligenz – Ein Weiterbildungsthema für Alle
Ein „Digitaler Engel“ war am 09. Oktober 2024 zu Besuch in der Geschäftsstelle der Landesseniorenvertretung. Petra Rollfing stellte als Referentnon das Projekt Digitale Engel vor und erläuterte die Arbeitsbereiche. Das Projekt unterstützt ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Angebote. Deutschlandweit beraten die Engel alltagsnah und persönlich zu insgesamt 16 Themen. Die Engel können kostenfrei angefragt werden.
Das Weiterbildungsthema für die Mitglieder der LSV war Künstliche Intelligenz (KI). Wo begegnet uns KI? Ist KI bald schlauer als wir? Wie kann ich es nutzen? All diese Fragen und mehr wurden geklärt. Zusätzlich gab es auch praktische Beispiele für den Alltag und die Arbeit. Gemeinsam wurden Chat-, Bild- und Musikgeneratoren ausprobiert.
Die Veranstaltung war äußerst spannend und lehrreich. Zukünftig möchte die LSV weiterhin mit den Digitalen Engel kooperieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite: https://www.digitaler-engel.org/
Am Montag, dem 23.09.2024, war ein Vertreter aus dem Vorstand der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e. V. (LSV) auf Einladung zu Gast bei dem diesjährigen Branchentreff des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Sachsen-Anhalts. Anlässlich des neu aufgestellten ÖPNV-Plans des Landes, wurden bisherige Projekte bilanziert und über neue Schwerpunkte und aktuelle Herausforderungen diskutiert und Einblicke in zukünftige Projekte gewährt. Besonders zentral war die Debatte um das sogenannte Deutschlandticket. Hierbei ging es um die Finanzierungsaufteilung zwischen Bund und Kommunen, Preisänderungen und Streckenausbauten. Konkrete Aussagen zu Preisänderungen oder Ermäßigungen für Rentnerinnen und Rentner wurden nicht getätigt.
Weitere Informationen können Sie hierunter nachlesen: https://www.nasa.de/oepnv-plan
Ein soziales Pflichtjahr für Ruheständler?
In der Volksstimme-Ausgabe vom 08.07.2024 reagiert die Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e. V. – Ministerialrätin a. D. Angelika Küstermann – auf den provozierenden Vorschlag Andrej Priboscheks (News4teachers-Herausgeber), (Neu-)Rentnerinnen und Rentner zu einem sozialen Jahr verpflichten zu wollen.
Priboschek meint, dass die Lebenserwartung der Menschen steigt und bevor die Rentnerinnen und Rentner „egoistisch dem Hedonismus […] frönen“, könnten sie sich sozial in Kitas, Schulen oder anderen Einrichtungen engagieren.
Die Vorsitzende der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e. V. ist empört über diese Aussage. „Haben die älteren Menschen nicht schon genug Dienst an der Gesellschaft getan durch fleißige Arbeit, Ehrenamt, Kindererziehung, Wehrdienst und vieles mehr“, entgegnet Angelika Küstermann. Rentnerinnen und Rentner haben ihr Leben lang gearbeitet und des Weiteren sind viele ehrenamtlich tätig. Ohne das Engagement der Ruheständler würden einige Bereiche des öffentlichen Lebens auf der Strecke bleiben. Ehrenamtliche Seniorinnen und Senioren sind oftmals unabdingbar und „der Kitt“, der Vereine, Institutionen und weitere gesellschaftliche Bereiche zusammenhält.
Angelika Küstermann spricht darüber hinaus ein weiteres wichtiges Thema an:
„In Deutschland müssen viele ältere Menschen einer Arbeit nachgehen, um ihren Lebensabend zu bezahlen. Wie wäre es damit, wenn die Bürgergeldempfänger im arbeitsfähigen Alter in die Pflicht genommen würden?“
In Deutschland gab es 2023 circa 16 Millionen Ehrenamtliche. Laut der bevölkerungsrepräsentativen Studie aus dem Jahr 2021 war die Mehrheit der Ehrenamtlichen über 50 Jahre alt und knapp ein Fünftel über 70 Jahre und älter.